Gnadenkapelle

Die Gnadenkapelle ist das Herz von Jasna Góra, wo Sie im Altarraum die Ikone der Gottesmutter finden. Der erste Teil der Gnadenkapelle ist das älteste erhaltene Gebäude des Klosters, erbaut noch im späten Mittelalter. Den zentralen Platz nimmt hier ein schwarzer, barocker Hauptaltar aus dem 17. Jahrhundert (vollendet 1650 – von Giovanni Battista Gisleni) ein. Über dem Altartisch sehen Sie das Gnadenbild, das nur einmal im Jahr mit verschiedenen Gewändern geschmückt wird. Eine besondere Kostbarkeit sind die Kronen, die von Pius X und von Johannes Paul II gestiftet wurden. An beiden Wänden hängen zahlreiche Kreuze, silberne Herzen, Bernsteinketten und Rosenkränze, die meist aus neuerer Zeit stammen und aus Dankbarkeit für die von Maria gewährten Wunder angebracht wurden. Den Hauptaltar zieren u.a. fünf päpstliche Votivgaben. Auf der rechten Seite sehen Sie zwei goldene Rosen (von Johannes Paul II. aus dem Jahr 1979 und von Benedikt XVI. aus dem Jahr 2006). Der polnische Papst legte dazu vor dem Gnadenbild ein goldenes Herz, einen goldenen Rosenkranz und sein weißes Zingulum (Gürtel) nieder, die auf der linken Seite angebracht sind. Das Zingulum erinnert an das Attentat auf dem Petersplatz (13.05.1981). Die Pilger umrunden, teilweise kniend, den Hauptaltar und beten um Hilfe in ihren Sorgen und Nöten.

Das Bild der Mutter Jesu ist der kostbarste Schatz des Klosters. Die Ikone stellt die Halbgestalt Mariens mit dem Jesuskind auf dem linken Arm dar. Das Gnadenbild ist eine byzantinische Ikone, die man als Hodegetria bezeichnet. Der Begriff Hodegetria geht auf das griechische Wort hodegos („Führer“) oder hodos („Weg“) zurück. Maria hilft der Menschheit wie ein Wegweiser und führt zu ihrem Sohn, zu Jesus, als ob sie noch einmal sagen möchte: „Was mein Sohn euch sagt, das tut“ (Joh. 2,5). Das Gnadenbild ist wahrscheinlich über 800 Jahre alt und hat seine Geheimnisse, die noch nicht geklärt wurden. Drei Narben auf der Wange Mariens erinnern daran, dass die Ikone während der Plünderung des Klosters zur Zeit der Hussitenkriege 1430 sehr stark beschädigt wurde.

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